Samstag, 23. April 2022

Wer will schon 'Normal' sein???

Letzten's traff ich einen Mann. Ein sehr interessanten man, Mann. Er kniete, in einem Graben und sprach. Nur mit wem er sprach , war mir schlichterdings nicht zu erraten oder zu erkennen. Ich war neugierig aber auch respektvoll. Niemand sollte einen Mann stoeren, wenn er mit dem Gras oder dem Loch im Boden oder dem Kaefer im Gras diskutiert. Nein, da sollte man beiweitem nicht dazwischen funken. Das was er tut wird schon seine Richtigkeit haben. Ich sehe seine Lippen bewegen sich, aber hoeren kann ich nicht's. Ist wohl auch besser so, zuviel Neugier schadet da nur. Immer mit dem Blick ins Gras und der Mund stand nicht still. Anscheinend gibt es sehr viel zu erzaehlen. Ich denke mir, der Kaefer oder das Gras oder die Maus in ihrem Loch, selbst wenn sie koennte(n)...sie wuerden nicht zu Wort kommen. Manchmal nimmt der Mann beide Haende vor seinen Mund, als wenn er fluestert, was ganz Geheimes weitergibt. Das muss schon was Aussergewoehliches sein oder was sehr Wichtiges. Niemand sonst findet das spannend was da im Grase passiert. Nur ich bin faszieniert von dem jungen Mann der im Grase hockt und mit der Erde spricht, oder vielleicht doch mit einer vorbeiziehenden Schnecke? Ich meine, es dauert ja schon seine Zeit, bis die Schnecke eine Wegstrecke abgelegt hat. Da kann man schon ein Stuendchen oder auch zwei auf sie einplaudern. Und sicherlich wird sie nicht's dagegen haben, so ein bischen Unterhaltung beim kriechen. Was kann das schon schaden, weder dem Manne, noch der Schnecke. Den Drang zu fragen haette ich ja schon, mit wem er da, der junge Mann, erzaehlt. Aber ich kann mich nicht ueberwinden. Die Befuerchtung, ich wuerde ihn stoeren oder fortjagen mit meiner Aufdringlichkeit, ist zu gross. Was ich nicht lassen konnte, war....das ich ihn fotografiert habe. Auch das schien ihn nicht zu stoeren, vielleicht spuerte er ja, das ich es aus respekt vor seinem besonderen Tun nicht abwenden konnte. Es gibt wenige Menschen, die mich wirklich faszinieren. Das alleine durch ihr Tun. Nicht das Wer, das Wieso oder Warum spielt hier eine Rolle, sondern das es passiert. Hier passiert etwas Aussergewoehnliches, nicht Normales. Etwas das besonders ist weil es anders ist. Nicht einzuordnen oder zu kategorisieren. Es gibt eine menge Menschen, die ganz anders sind. Anders im Verhalten oder anders im Aussehen. Belassen wir es dabei. Die Welt waere sehr arm ohne die besonderen und oder aussergewoehnlichen Menschen. Sie sind nicht angepasst oder konform und es ist ihnen auch voellig egal. Fuer mich sind diese Menschen, im schwarz/weiss des oeden Alltages, die Farbe auf der Palette des Leben's. Begegnen wir allem und jedem mit Respekt. Da faellt mir der Knabe ein, der mit den zwei Luftballons. Der eine Rot und der andere Gelb.....er klammerte sich an die beiden Ballons als wuerden sie ihn gleich in die Hoehe tragen....und dann passierte es.....aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Gruss,
euer Marko Leopold 

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