Die Geduld des Anglers ist bewundernswert. Jede Bewegung schon zigmal durchgefuehrt. Mit einer Erwartung die moderat ist. Zumal ein Sportangler seinen Fang wieder reinwirft, in genau das selbe Element wo er mit Stunden der Musse und Geduld, diesen Fisch, denn darum geht es ja, herausgezogen hat. Mit Schnur die eine Kraft aushaelt man koennte Klaviere angeln, wenn Dieses, Flossen haette und schwimmen koennte. Ich stelle mir die Frage, was ist die Motivation um sowas zu tun.
Ich bin mal Marathon gelaufen, es hat mir damals durchaus viel gegeben. Wenn man beachtet, der Weg ist das Ziel! Warum tust du das, es war ein finden des Gleichklang's. Ich war ueber 40zig Kilometer mit mir im Einklang. Der Kopf war mit einigem beschaeftigt. Eine innere und eine aeussere Stimme, die mich umgaben. Ein stetes Abfragen, wie geht es mir, schaffen wir das? Was tut wo und warum weh, man ist nur mit sich beschaeftigt. Wie in einer Blase der ruhigen Unruhe in die ich mich freiwillig begeben habe. Die "gehetzte Meute" und das Publikum sind nur Blitzlichter der momentanen Wahrnehmung. Dann ist es wieder ganz still um einen rum. Man hoert sich und seinen Koerper atmen. Kurze Zeit spaeter nimmt man wahr das alles um einen rum tief einatmet und schnaufend ausatmend. Der Asphalt nimmt ein alle Kraft, da schwingt nicht's nach. Hart wie Beton ist der Untergrund und die Beine werden so schwer. Die Schultern schmerzen wegen der eintoenigen immer selben Haltung. Es artet in harte Arbeit aus, der ganze Koerper schreit, ab Kilometer 30zig trennt sich die Spreu vom Weizen, wie man so schoen sagt. Die Stimmen im Kopf werden lauter, jetzt treibt dich nur noch eine besondere Kraft, die nicht jeder Amatheur aufzuweisen hat. Wut, Angst und die reine animalische Laufwut. Du packst alles in deine Beine und der Koerper schreit fuer dich. Dieser Stumme Schrei schallt durch den ganzen Koerper, loest ein Beben aus, das Hochhaeuser zum wackeln bringt. Man nennt es auch Biss, man sieht es auch in den Augen. Wer je Sportwettkaempfe mitgemacht hat weiss was ich meine. Da ist ein innerer Hunger der nie gestillt wird. Ich sitze am Main und es ist Nacht. Hab noch nie eine Story ausserhalb meiner Bude' geschrieben. Irgendwie seltsam aber unheimlich heim(e)lich und befreiend. Still und friedlich legt sich der Abend ueber mein Kiez'. Und so langsam ueber die Jahre spuere ich die Stille auch in mir. Den Biss habe ich immer noch und die Wut ist oft da. Der Hass ein steter Begleiter aber es kommt immer darauf an wie man damit umgeht. Wie behandle ich mich wenn ich so bin. Wie lasse ich das raus was da hochkocht in mir. Viele Moeglichkeiten aber ich konnte nur mit meinem Tempo und mit meiner Zeit die Ich' brauche!, wirklich was fuer mich erreichen. Das habe ich beim Laufen gelernt.
Hier am Wasser fressen mich gleich die Muecken also schreibe ich zu Hause fertig. So, was gegessen und die Stimmung ist gerettet.
Jetzt war ich doch geschlagene 4 oder 5 Stunden draussen. Na ja, der Vitamin D Schub war nicht zu knapp. Viele Fotos, tolles Wetter, und zum sahnigen Ende, eine kleine Story von mir ueber mich. Das ist heute mein Marathon, ich bin ganz schoen k.o.! Auch alles Gute kostet recht viel Kraft. Ich bin halt nicht im Training. Aber was nicht ist, kann ja wieder werden. Aber meine Kraft, weiss ich heute besser zu nutzen, oder besser gesagt anders, weil ich anders bin.
Gruss euer Marko Leopold
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