Gibt es Grenzen der Gleichgültigkeit bei Depressionen?
Ich muß sagen, Sorry, aber Nein! Die gibt es z.B. bei Mir nicht.
Mark geht es ziemlich schlecht, Gleichgültigkeit hat ihn fest im Griff. Er zieht die Decke über dem Kopf. Die Welt und alles was auf ihr und in ihr....verdammte Scheisse, fickt euch doch Alllllleeeee!!!
Mein Bettnachbar kam heute. Ein Mann im besten Alter. Ich sehe ihm an das es ihm Scheisse geht. Müde, schlapp...was hält ihn noch auf den Beinen. Mir selbst stelle ich nie die Frage. Was hält uns 3, wir... in diesem Zimmer, am Leben? Ist doch eine berechtigte Frage oder? Keiner, keiner der Ärzte oder Pflegeleute gibt mir eine verfickte Antwort. Muss Er selber wissen....selber wissen....ja das reimt sich auf... in die Ecke pissen!!!
Mark ist froh aus der "Geschlossen" raus zu sein...es war die Hölle. Was für ein Affenstall. "Ich kam mir vor wie ein Stück Vieh", erzählte er.
Jetzt in der "Halboffenen" geht es mir hoffentlich bald besser. Mein Bettnachbar vor mir, ist völlig....ja, genau wie ich, von Gleichgültigkeit geplagt. Fühle mich leer, tief in mir drin. Mein anderer Bettnachbar links von mir, Er war nicht lange da. Seine Frau war da, nur kurz. Sie hat ihn bestimmt rausgeholt, manch Eine(r) will es nicht wahr haben. Ich denke, ab dem Zeitpunkt der Selbsterkenntnis weiß Er, und dann weiß es seine Frau auch. Ihr Mann ist krank, richtig krank. Und dann wird Sie sich die Frage stellen, ob Sie das überhaupt tragen kann.
Er schenkt mir seine Fußballhefte und hat es eilig. Denn für seine Frau kann nicht sein was nicht sein darf.
Und weg war Er, und seine Fußballhefte bleiben. Ich blättere ein's seiner Hefte durch und finde Babyfotos. 2 wundervolle Babys, Zwillinge schätze ich mal....
Er hat sich das Heft noch nicht mal angeguckt. ...weil Er gar nicht konnte, gehetzt wie ein Tier. Diese verdammte Gleichgültigkeit....diese Babybilder haben den wahren Adressaten nie erreicht. Seine Frau hat Sie da reingetan, mit guten Grund. Nur kennt Sie diese Gleichgültigkeit noch nicht...so wie "Ich"...wie "Wir" die kennen???
Mein Leidensgenosse vor mir steht noch lange nicht auf. Und wenn er aufsteht geht er nach Hause zum Fernseh gucken. Und kommt Abend's erst wieder. Alleine hält er es nicht aus, zu Hause. Dann doch lieber wieder in die Klinik. Keine Motivation wo nie eine wahr. Und wenn da mal eine war, ist sie fort und weit Weg.
Und ich...ich atme tief ein und aus und stehe auf, mache mein Bett, hole meine Medikamente und mache weiter....so gut ich kann, einfach weiter! Bis mich die große Gleichgültigkeit wieder einholt....
Gruß euer Marko Leopold
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