Freitag, 28. April 2017

Gernot und seine Sicht auf das Große und Ganze

Gernot fällt auf und das auf seine Art. Feuerrotes Haar unter seiner abgewetzten Mütze und seine braunen Augen, die Mundwinkel heruntergezogen. So saß Gernot mit einem Pappbecher vor sich, kniend also auf seine Art bettelnd auf seinen zerschundenen Knien. Was besonders auffiel war seine Krawatte, ja eine Krawatte, schwarz mit grünen Punkten, war bestimmt mal nicht billig könnte ich mir denken. So saß Er Tag für Tag und schielte missmutig in seinen Becher in dem einst mal Kaffee war. Wenn man Gernot anspricht wird Gernot schnell hastig wie aufgezogen...wie aufgedreht kommt er mir vor. Alle Energie die angestaut scheint sich zu lösen. Denn Gernot hat einen Schatz! Oh ja, den zeigt er nicht jedem, einen braunen Aktenkoffer, sein ganzer Stolz, so scheint es. Sein brauner mit vielen Schrammen versehener Koffer, das war alles was ihm geblieben ist. Sein Schatz von Zeiten die seiner Meinung nach nicht viel besser waren. Hinter einem Schreibtisch mit Büro, nicht umgekehrt. Heute spekuliert Gernot nicht mehr mit fremden Geld, er spekuliert auf fremdes Geld. Und doch wirkt Er befreit, manchmal entwischt Gernot ein lächeln aber nur manchmal, es scheint wie als wenn Er befreit sei von Etwas, einer Last oder Schuld.

Marko Leopold
(von April 2017)

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