Mittwoch, 16. November 2022

drum staune, wenn du es noch kannst.....

Die Psyche in Verbindung mit unseren Faehigkeiten und oder Fertigkeiten, ist um 2 bis 3 wesentlichen Dingen komplizierter als ich je angenommen habe. Das ist weder eine negative noch eine positive Aussage, das ist nur eine Feststellung. Wenn ich überlege, wieviel Können, die Möglichkeiten, die Erweiterung seiner eigenen Wahrnehmung einfach oder eher sehr kompliziert... überdeckt wird oder überlagert von Schmerz und Traurigkeit, weil das einfach mal überwiegt. Weil der Geist, das Gehirn und die Psyche sagen, hier stimmt was ganz und gar nicht und weil das so ist, bleibt dein eigentliches Potenzial verborgen. Das ist als wenn man Jahre in einem Keller gewohnt hätte. Nur, umgeben von Dunkelheit, alles ist muffig, man ist verschämt und verängstigt und weiss nicht wieso....könnte es sein, das das vom ständig im Keller hocken kommt??? Nein!!! Das ist der einzige Platz wo man sich sieht, man will aber man kann nicht heraus aus diesem Loch und ohne Hilfe schon mal gar nicht. Wenn ich dann Aussagen höre, von wegen, ich therapiere mich selbst, ich brauche keine Hilfe. Sagt mir das, das da genau das Gegenteil der Fall ist. Der dunkle Keller ist eine Metapher für die Depressionen. Früher hab ich immer der tiefe Brunnen, geschrieben. Der Vergleich passt nun schon eine ganze Weile nicht mehr. Über die Kompliziertheit wie ein Mensch funktioniert, wie ich funktioniere, bin ich bis heute immer wieder auf's Neue erstaunt. Nun wer noch staunen kann erlebt alles viel intensiver, so wie ein Kind alles wahrnimmt oder zum ersten mal erlebt. Ob das Gut ist??? Es ist ein Segen, finde ich, zumal man ja alles selbst erfahren muss. Deshalb heisst es ja, die Selbsterfahrung. Nur diese, brennt sich ein und formt dich als Mensch. Es nützt nur wenig darüber zu lesen oder Vorträgen zu lauschen. Das ist Wissen'szuwachs aber das ist keine Selbsterfahrung in Verbindung mit Selbsterkenntnis. Bis ich soweit war, zu verstehen, denn wir verstehen erst, wenn wir bereit dazu sind..."wenn du entscheidest über dich und dein Leben, kann es so schnell kein Anderer tun. Heisst soviel wie; was ist es dir Wert über dein Leben zu bestimmen, damit andere es nicht tun. Diese Aussage, "was mischt du dich in mein Leben ein"....kennt ihr das??? Nur ein selbstbewusster Mensch, stellt sich hin und wehrt sich....ein depressiver Mensch, hat aber oftmals gar nicht die Kraft dazu, das heisst aber nicht das er/sie das alles gut findet was um sie/er herum passiert. Aber um sich zu wehren, braucht man Kraft und Energie, vielleicht macht das verständlich, warum die psychisch kranken Menschen, die Menschen sind, die leise leiden. Die stellen sich nicht auf die Strasse und demonstrieren für ihre Rechte. Die Wenigsten können das oder Schreiben seit Jahren alles auf, was ein probates Mittel ist sich selbst zu Verstehen. Aber das muss man erstmal wollen und dann können und dann, kommt das wollen Können, niemals müssen. Und dann irgendwann, tut man es.....Wenn ich überlege wieviele Jahre ich schon schreibe, ich kann dieser Besonderheit immer noch jede Menge abgewinnen. Mir wird nur nun auch immer klarer, das von Lebensqualität, bei schweren Verläufen, ob kurzzeitig oder regelmässig, niemals die Rede sein kann. Ein Mensch, und ich muss es wissen, der regelmässige starke Episoden erlebt, von Depressionen regelrecht eingeschlossen ist. Ist gefangen in einem Kerker der Lustlosigkeit, Ratlosigkeit und Hilflosigkeit und das Abgleiten zur Sinnlosigkeit ist ein kurzer Weg. Wo das hinführt kann sich jeder denken....zum Suizid. Ich muss euch ganz ehrlich sagen, ich habe nicht's vergessen....von den Anfängen meiner Therapie, bis hin...dann kommen die Ernüchterungn, den Gruppenprozessen und deren Entäuschungen...bis man dann merkt, ja...ganz nett aber so wirklich bringt mir das nicht's....und wieder Therapie und Reha und neue Medikation und was macht die mit mir, bin ich dann noch 'Ich'.....oder jemand anderes.....was machen die Tabletten mit 'Mir'.....kann ich das steuern oder werde ich gesteuert....???? Diese ganzen Prozesse über viele viele Jahre werde ich nie vergessen....Wenn sich was eingebrannt hat, wie meine Traumatas, dann diese wichtigen Erfahrungen. Jeder Schritt bleibt unvergessen, das ist eine schöne Bestätigung meiner Überzeugung und das zum trotz..."nicht's ist umsonst und nicht's trivial". Alles, was mit Emotionen zu tun hat, oder verbunden ist, bleibt sowieso in uns lebendig. Das bekommt man nicht aus sich raus man kann es unterdrücken, fragt sich nur wie lange....und ob das gut sein kann. Es gibt die guten und die weniger guten Erfahrungen aber das ist immer so, das gehört zusammen. Genau so, wie wir lernen. Aus Bequemlichkeit heraus entsteht gar nicht's. Ein Lernprozess setzt in der Not an, nicht im Wohl sein. Wir sind erst bereit, deutlich zu lernen und zu verstehen, wenn der Druck am grössten ist. Ich schreibe hier nicht von Stress, sondern von Herausforderungen. Nehmen wir sie an, bestreiten wir diese, winkt am Schluss immer eine Belohnung. Man sieht klarer und hat dazugelernt. Man lernt auch ganz viel über sich....das könnte ein Grund sein, das viele Menschen Herausforderungen aus dem Weg gehen oder sogar ignorieren. Ist nur meine Feststellung, keine Wertung. 

Gruss euer Marko Leopold

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