Wenn einer genau weiss wie Adam sich gefuehlt haben muss dann ist es Crusoe. Soviel ist doch sicher. Noch interessanter ist wie er sich selbst kennen lernt und den Bezug zum Glauben. Wie habe ich gelebt, wie lebe ich, wie will ich in Zukunft leben. Crusoe durchlaeuft ungewollt die Entwicklungszyklen der Menschheit. Von der ersten Rohdung bis hin zum Ackerbau....und Er spezialisiert sich. Genau das ist das Geheimnis der Entwicklung, die Spezialisierung oder etwas richtig gut koennen. Auch lernt Crusoe warum gutes Handwerk Jahre braucht um es zu auch gut zu beherrschen. Ob das Toepfern, das Schneidern, das Herstellen von Nahrung und die Haltbarmachung. Bis hin zur Tiehaltung und Ackerbau. Und nebenbei ist er noch Entdecker, seine Insel gilt es naemlich einzunehmen und das schliesst das Entdecken mit ein. Das ist mit Abenteuern und dem riskieren des Lebens verbunden. Immer mehr entledigt sich Crusoe seiner zeitlichen Errungenschafften. Die Ziegenherde ist schon lange geplant und wie das Schiesspulver sich dem Ende neigt setzt er die Idee um. Getrieben aus der Not, wird gehandelt und umgesetzt. Ein menschlicher Zug, uebrigens! Die Belohnung ist die Ziegenmilch und die Butter und der Kaese die zu seinem Speiseplan dazukommen. Sein Spektrum der Moeglichkeiten verringert sich nicht, Nein! Es erweitert sich sogar....Nun, und hin und wieder kommt der Bootsbau, wieder ein Handwerk, zum tragen. Die Sehnsucht in die Ferne, seit Menschen Gedenken treibt es den Menschen von seiner gewohnten Scholle. Bevor Wir Menschen sesshaft wurden waren Wir alle Wanderer. Nomaden wenn man so will, da war die Erde, da wo man sich gerade befand, die Heimat, das zu Hause. Und dann zog man weiter, dem Winter weg, den fetten Wiesen entgegen. Um den Fluten der Regenzeit entkommend. Den Herden der Tiere hinterher. Unser Protagonist wird von Defoe durch alle Belastungsproben der Natur gefuehrt, selbst die Stroemungen des Meeres lassen nicht los von Crusoe obwohl er doch sicher auf seiner Insel sitzt. Es treibt ihn immer mal wieder zum Meer. Erdbeben und Flutwellen nichts aber auch nichts bleibt ihm erspart. Ein Abenteuer sondergleichen, ist dieses Buch, ist sein Leben und Er ist sich gar nicht dessen bewusst. So wie unser Leben genauso ein Abenteuer ist. Wir werden in's Leben geworfen ohne gefragt zu werden, so wie Crusoe auf dieses Eiland. Und dann heisst es lernen um zu ueberleben. Anpassen und durchhalten, denn erst muss man kriechen koennen um laufen zu lernen. Stueck fuer Stueck und das ganze doch Bitte mit Demut, nicht mit Hochmut. Auch das schreibt Defoe sehr deulich. Und er tut Recht daran, Hochmut kommt vor dem Fall. Und auch das lernt Crusoe, die Natur lehrt ihm das. Es ist an der Zeit wieder das Elementare zu lernen um das Neuerworbene schaetzen zu koennen. Das Schulfach ElementarWissen waere ein Vorschlag meinerseits; dort lernt man nicht nur wo das Brot herkommt sondern man backt es. Man besorgt sich die Zutaten nicht aus dem Laden sondern da wo es herkommt. Angefangen beim Getreide des Bauern, bis hin zur Mehlherstellung. Wenn Wir unsere Kulturtechniken verleugnen sind Wir den Roboter nicht wert der uns im Alter den Arsch abwischen soll. Wie kann man ablehnen was uns zu Menschen macht in dem man es vergessen will wo Wir herkommen und Was Uns ausmacht. Das will und werde ich nicht akzeptieren und auch Defoe wollte das nicht. Unsere Insel heisst Erde!
Teil 2 folgt....
Gruss Marko Leopold
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