...nur die Ratten, verlassen das sinkende Schiff....sonst niemand....

Das Wasser steht mir bis zum Halse, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich trete jetzt schon seit Stunden, Tagen oder Wochen jede menge Wasser unter mir weg. 

Wochen? So ein Quatsch, das haelt doch keiner Wochen aus. Kein Zeitgefuehl mehr...kein Gefuehl in den Gliedern....

Mir ist so elendich kalt, einige Koerperteile spuere ich gar nicht mehr. Wie mit Nadeln gespickt schmerzt alles...ich bin so unendlich muede und die Kraft laesst nach, keine Reseven mehr und so strecke ich mit letzter Kraft meinen Kopf, recke ihn hoch um den Himmel sehen zu koennen. Die Sonne wie sie untergeht und den Himmel wie er sich verdunkelt. Ein sonderbar schoenes Schauspiel. Was waere es hilfreich wenn ein Hai vorbei kaeme. Mich beschnuppert und in 2 Haelften zerbeisst. Der Oberkoerper schlingert wie ein Korken auf und ab und dann nocheinmal auf und ab....und hin und her und dann ein letztes mal seine Zaehne gezaehlt und weg bin ich  Und keinem stoert es, dem Meer nicht, dem weitem Ozean nicht, dem Himmel nicht....und die tiefe See schon gar nicht.

Wo ist eigentlich ein Hai wenn man einen braucht? Nicht's zu sehen, in der ganzen Ferne nicht eine Flosse. Selbst in diesem Film, ihr wisst schon... war der Hai nicht echt....ihr wisst schon welchen Film ich meine....ich haette mich als Hai aber auch geweigert ein Boot aufzufressen oder anderen Kram. Letzten's sah ich eine Planke auf den Wellen dahingleiten und ich dacht mir noch so ist die gross genug um mich zu tragen, aber da fiel mir wieder ein das ich voellig kraftlos war. Selbst wenn ich wollte ich koennte meinen Koerper gar nicht irgendwo, irgendwie an irgendwas hochwuchten. Das was mich noch am leben erhaelt ist ein Traum, ein wunderbarer Traum....den selbst ich noch gar nicht kenne. Diesbezueglich ist es ein unbekannter Traum, keine Frage....ich halluziniere wieder oder spinne mir Dinge aus.....aber auf dieser Planke da sehe ich zwei Ratten....aber ganz genau, zwei Ratten sie tanzen auf ihren Hinterpfoten. Sie tanzen und grinsen so unverschaemt dabei...so arglistig und garstig wie nur Ratten es koennen. Sie tanzen um ein Stueck Speck oder Kaese....ich kann es von hier aus nicht riechen....sie tanzen Pfote in Pfote im Kreis und dann wie aus heiterem Himmel beisst die eine Ratte der anderen.....nun ja....die andere Tot, einfach so....in's Genick und das Blut spritzte bis zu mir. Man konnte sehen wie das freche Grinsen aus der toten Ratte Fresse entwich. Alle Garstigkeit dahin, und die noch lebende Ratte tanzte nun nicht mehr und auch ihr Grinsen war verschwunden. Traurigkeit machte sich breit auf dieser kleinen einsamen zu kleinen Planke die auf diesem riesigen Ozean schwamm. Vor Wut, schmiss die letzte Ratte das Stueck Kaese oder Speck in's Meer. Und dann legte sie sich hin und schloss die Augen und weinte gar sehr und ach so bitterlich, die Augen wurden ihr schwer und sie schloss sie abermals und starb einsam und allein. Was phantasiere ich da wieder....ich Riesenratte mach es selbst nicht mehr lang....koennen Ratten eigentlich weinen? Ich meine so wie wir Menschen....mit Traenen und Schluchzen...und so...???

Das Wassertreten faellt mir immer schwerer...ich kann bald nicht mehr, schreie ich und kraechze nur dabei, ich hab keine .....mehr ....Stimme.... hab ich nicht. Ich daemmere dahin....diese Kaelte...diese kalte Kaelte....dann beruehrte mich etwas...etwas riesengrosses etwas allmaechtiges....ein Wal....ohhh mein Gott ist der riesig....er schob mich beiseite als waere ich ein Blatt auf dem Wasser, ganz sanft nur auf einer kleinen Welle so sah ich ihn in seiner ganzen Pracht....was ein Riese und ich der Gnom....Was hat sich die Natur dabei gedacht, solche Riesen zu erschaffen....solc....Ries.....und die Schwaeche....nahm wieder zu....jetzt ist es nicht mehr lange hin und dann ist es getan....es get......Nein! Nicht einschlafen...nicht jetzt....nicht jetzt....spaeter vielleicht....ja spaeter...ein kleines Nickerchen....

Ich muss gerade an ein Hund....denken... ein widerliches Tier...muss ich denken?!, Ja!!! ich muss!!!.... er streunte in unserem Dorf....Tage lang lauerte er mir auf....egal welche Abkuerzung oder welches Versteck ich waehlte, er war ganz in meiner Naehe. Der Geifer lief im aus dem Maul, tropfte von den Leftsen...weiss schaumig war er um's Maul ich hasste seine schwarz braune Fresse und diese falschen Augen...er zeigte mir mit einem lautem Knurren seine Zaehne....und ich lief...so schnell ich nur konnte....ich rannte wie der Wind....aber er kam mir immer naeher und naeher und ich spuerte seinen Atem .....und.....zwei Arme packten mich und noch zwei zogen mich....ich war gerettet. Ein Frachter sah mich, aenderte seinen Kurs....nur fuer mich....damit ich Ratte lebe....und die andere Ratte nicht.

Gruss euer Marko Leopold